Donnerstag, 6. Februar 2014

Noch mehr Experimente! Burda NR. 111-012014-DL

Es ist zwar schon Februar, aber ich bin mit der Januar-Burda noch nicht ganz durch gewesen. Das Shirt vom Titelblatt hatte ich ja schon genäht, aber die Hose sah auch interessant aus.

Zu meiner nicht unbeträchtlichen Überraschung war die aber, im Gegensatz zum Shirt, nur in Kurzgröße vorhanden. Also war Experiment Nr. 1 fällig, das Schnittmuster aus Kurzgröße für meine 1,86m Körpergröße umändern. Da ich sehr skeptisch war, ob das so hinhaut wie es soll, war erst mal eine Probehose fällig. Und siehe da, 3 cm in der Sitzhöhe und je 4 cm in Oberschenkel- und Unterschenkelhöhe einzufügen reichte schon aus, um das Schnittmuster für mich tragbar zu machen. Vorne konnte ich aber wieder noch ein kleines Stück (ca. 1 cm) unterm Bund wieder zur Seite verlaufend hin wegnehmen, hinten waren die 3 cm aber genau richtig.

Experiment Nr. 2 war die Verarbeitung des dünnen Stretch-Kunstleders. Auch das ist gut gelungen, war aber nicht ganz einfach. Ich habe eine Stretch-Nadel genommen, das ging problemlos und ohne Fehlstiche. Und für die Absteppungen auf der Kunstlederoberseite habe ich den Obertransport meiner Nähmaschine zum Einsatz gebracht. Das war auch nötig, das Zeug hat sich etwas klebrig verarbeiten lassen, und dadurch, dass es einen Stretchanteil hat, hätte es sich selbst mit dem Rollfuß unangenehm gedehnt.

Teil 3 des Experiments war, ob mir das Ding im Endeffekt überhaupt steht, es ist ja schon ein etwas anderer Stil als ich den sonst tragen würde.
Aber seht selbst:






Das Kunstleder ist natürlich nicht so geschmeidig wie es Stoff sein könnte, deshalb wirft es leichte Falten. Stört mich allerdings nicht besonders. Von hinten ist die Hose aus Romanitjersey, der genau wie das Kunstleder querelastisch ist. Das macht die Hose sehr bequem. Ich habe sie heute schon mal im Büro probegetragen (nein, nicht mit *den* Schuhen). Auch nach einem ganzen Arbeitstag hat der Romanit nicht nachgegeben und entgegen meiner Befürchtung hat da nichts gebeutelt. 
Da das alles so stretchig ist, habe ich den Bund mit 2 Lagen festen Baumwollstoffs verstärkt, dessen eine Lage ich mit Vlieseline bebügelt hatte. Die wollte ich nämlich nicht auf das Kunstleder aufbügeln, da ich die Befürchtung hatte, dass das dann anfängt zu schmelzen oder sonstwie in Mitleidenschaft gezogen würde. Die Lagen Baumwollstoff und Vlieseline habe ich dann in mehreren parallelen Nähten mit der Bundinnenseite versteppt. So hat die Angelegenheit genug halt und leiert nicht.

Ich würde mal sagen, Experiment gelungen.  Das Kunstleder ist ein kleines bisschen raschelig wenn man geht, aber das hört man wahrscheinlich nur, wenn man in leisen Innenräumen unterwegs ist.